
In den Industrienationen hat sich der Milchkonsum schon sehr lange etabliert und gilt gemeinhin als gesundheitsfördernd („Milch macht starke Knochen“). Doch ist dieses Allgemeinwissen mit den heutigen Kenntnissen noch vereinbar?
Grundsätzlich ist Milch von Mutter Natur für Säuglinge gedacht, um sich optimal zu entwickeln. Kleinkinder haben jedoch andere Bedürfnisse als Erwachsene. Es wurden schon sehr viele verschiedene Milcharten untersucht und es wurde festgestellt, dass jede Milch einer jeden Art eine andere Zusammensetzung hat. Je nachdem, wie sich die jeweilige Art in einer bestimmten Zeit entwickeln muss, um ihr Überleben zu sichern. Zusätzlich verändert sich diese Zusammensetzung noch, je Älter der Säugling wird. Menschliche Muttermilch enthält viel Laktose, damit das Gehirn schnell wächst. Kuhmilch enthält viel Kalzium, damit das Kalb schnell an Körpergröße gewinnt.
Wie sieht die moderne Milchproduktion von heute aus?
Es wird Milch von unzähligen Kühen, die jeweils in einem anderen Stadium der Milchgebung sind, miteinander vermischt. Somit enthält die Milch viele verschiedene Hormone.
Aufgrund der Massentierhaltung mit ihren Hochleistungskühen, die ihre Leistung nur mit gentechnisch veränderten Hochleistungsfutter halten können, ist die Milch aus dem Supermarkt mit Antibiotika, anderen Medikamenten und Pestizidrückständen stark belastet.
Außerdem wird sie hoch- oder ultrahoch erhitzt, damit Bakterien abgetötet werden. Bei diesem Vorgang werden jedoch auch die enthaltenen Enzyme zerstört, die für die Verdauung notwendig sind.
Zu guter letzt wird die Milch homogenisiert, damit sich die Fettteilchen gleichmäßig in der Flüssigkeit verteilen. Das hat aber den Nachteil, dass die Fettteilchen nun so klein sind, dass sie ungehindert die Darmwand passieren- und somit direkt ins Blut gelangen können. Das Immunsystem erkennt diese Teilchen als Fremdkörper an und bildet Antikörper gegen diese.
Macht Milch starke Knochen?
Osteoporose ist unter den Begriff Knochenschwund bekannt. Dieser Zustand, der durch den Abbau von Knochengewebe gekenntzeichnet ist, ist in den Ländern am weitesten verbreitet, in denen am meisten Milch konsumiert wird.
Das kann darauf zurückgeführt werden, dass Milch in unserem Organismus sauer verstoffwechselt wird. Wenn Säure in unserem Körper entsteht muss dieser reagieren, indem er körpereigene Mineralien freisetzt, damit die entstandenen Säuren neutralisiert werden können. Säurebildende Nahrungsmittel fördern verstärkt die Kalziumausscheidung. Kalzium ist bekannt unter dem wichtigsten Knochenbaustein. Obwohl in der Werbung angepriesen wird, dass Milch ein guter Kalziumlieferant sei, ist das Gegenteil der Fall.
Was hat es mit dem Protein Kasein auf sich?
In einem vorherigen Artikel (Mythos Eiweißmangel bei veganer Ernährung) habe ich erklärt, dass Proteine im Magen zu seinen Bestandteilen, den Aminosäuren, zerlegt werden. Jedoch gibt es zu jeder Regel auch Ausnahmen. So wie es bei dem Protein Kasein der Fall ist (Kasein macht 80% des Proteins in der Kuhmilch aus). Dieses kann den Magen unbeschadet überwinden und in den Darm gelangen. Vorher verklumpen die Kaseinproteine durch die Magensäure. Unser Körper nimmt es als artfremdes Protein wahr und bildet wieder Antikörper, um sie zu bekämpfen. Unser Immunsystem muss dann gegen Proteine von über tausend verschiedenen Kühen ankämpfen.
Was hat Milch mit Krebs zu tun?
Krebs wird definiert als ein unkontrolliertes Wachstum bestimmter Zellgewebe. In Milch ist das so genannte IGF-1 (insulin-like growth-factor= insulinähnlicher Wachstumsfaktor). Dies ist das stärkste in der Natur vorkommende Wachstumshormon. Bei Rindern und Menschen ist dieses Hormon identisch in seiner molekularen Struktur. IGF-1 regt die Zellteilung an, was beim körperlichen Wachstum wichtig und förderlich ist. Nach dem Wachstum sollte es kaum noch im Blut vorkommen. Es ist nachgewiesen, dass Menschen die keine tierische Nahrung zu sich nehmen, gegenüber Mischköstlern, einen wesentlich niedrigeren IGF-1 Wert im Blut haben. Zudem konnte festgesellt werden, dass ein erhöhter IGF-1 Wert im Blut mit Krebsentstehung in Verbindung steht. Weitere Daten zeigen, dass die Krebsarten Prostata- und Brustkrebs in Ländern mit häufigem Milchkonsum am höchsten- und in Ländern, die kaum Milch konsumieren, am niedrigsten sind.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die tatsächlich getrunkene Milch einen viel geringeren Teil ausmacht, als die Milch die in Industrienahrung verarbeitet wird. In der Schweiz (dem Milchland schlechthin) werden lediglich 12% der Milch getrunken, der Rest wird weiterverarbeitet.
Ist Eiter in der Milch?
Wenn ein Erreger in den Körper eines Säugetieres eindringen möchte, dann reagiert der Körper, indem er Eiter produziert. Durch das maschinelle Melken können solche Erreger in den Euter der Kuh eindringen. Da in den Ställen die Rinder zwangsläufig mit ihren eigenen Exkrementen in Berührung kommen, ist das Risiko einer Infektion und eitrigen Entzündung besonders hoch. Um einer Euterentzündung vorzubeugen verwenden Milchwirte Desinfektionsmittel oder Antibiotika. Durch das pasteurisieren (erhitzen) der Milch werden die meisten Bakterien abgetötet. Was jedoch nich gewährleistet, dass es bei ausschließlich allen der Fall ist.
Fazit
Aus gesundheitlicher Sicht macht es keinen Sinn Milch zu konsumieren. Die Knochen werden dadurch immer schwächer und die Entzündungswerte im Körper (durch die Säure) steigen immer weiter an, was noch viele weitere Krankheiten begünstigen kann. Von tierrechtlichen und ökologischen Aspekten, die in diesem Artikel nicht behandelt wurden, ganz zu schweigen.
Quellen
Internet:
Zentrum der Gesundheit.de
vegpool.de
Buch:
Veganize your Life