
Wenn man sich dazu entschließt sich vegan zu ernähren, dann ist einer der ersten Fragen, mit der man im eigenen Umfeld konfrontiert wird: „Bekommst du denn jetzt überhaupt genug Eiweiß?“. Um es vorweg zu nehmen – die Antwort lautet: JA.
Zu Beginn eine kurze Begriffserklärung: Das Wort „Eiweiß“ wird umgangssprachlich verwendet. Der Fachbegriff lautet „Proteine“. Im folgenden werde ich das Wort „Proteine“ verwenden.
In der Bevölkerung ist jedoch der Glaubenssatz verankert, dass tierisches Protein hochwertiger sei als pflanzliches. Wie kam dieser Irrglaube zustande? Die Fleisch- und Milchindustrie hat diesen über die Massenmedien so lange verbreitet, bis es als unumstößliche Wahrheit angenommen wurde.
Doch woher bekommen Schweine und Kühe ihre Proteine? Von Pflanzen. Schon alleine dieses einfache Argument könnte alle Diskussionen über die Qualität und Quantität pflanzlicher Proteine verstummen lassen. Die Tierwelt macht es uns vor – die stärksten Tiere ernähren sich rein pflanzlich. Durch unsere moderne Mischkost verlängern wir lediglich (unnötigerweise) die Nahrungskette.
Aufgaben von Proteinen
Proteine sind der Baustoff unseres Organismus. Die Aufgaben sind schier endlos. Hier ein paar Beispiele:
- Reparatur und Regeneration von Haaren, Haut, Gewebe, Muskeln und Organen
- Hormonbildung
- Zuständig für die Herstellung von Grenzflächen
- Bildung von Antikörpern
- jede Zelle besteht zum Teil aus Proteinen
Wieviel Proteine benötigen wir?
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 0,8g pro Kg Körpergewicht zu sich zu nehmen. Es wird immer mehr davon ausgegangen, dass wir sogar viel zu viel Proteine zu uns nehmen, welche Proteinspeicherkrankheiten zur Folge haben können.
Wie sieht es bei neugeborenen aus? Als zuverlässiges Indiz für die nötige Proteinversorgung des Säuglings dient die Muttermilch. Diese hat die perfekte Nährstoffzusammensetzung von Mutter Natur für das kleine zur Verfügung gestellt, um sich optimal zu entwickeln. In der Zeit unseres stärksten Wachstums enthält die Muttermilch sage und schreibe 1,2g (!) Proteine auf 100g Muttermilch.
Aufgrund dieser Information stellt sich zwangsläufig die Frage, ob Erwachsene wirklich so viel Proteine benötigen.
Woraus bestehen Proteine?
Protein ist der Überbegriff. Sie bestehen aus Aminosäuren. Es gibt insgesamt 20 Aminosäuren und davon sind acht essentiell, d.h. Sie müssen extern über Nahrung aufgenommen werden. Wenn wir etwas Proteinhaltiges essen, dann spaltet unser Magen die Proteine in seine Bestandteile, den Aminosäuren, auf. Diese werden im Körper verteilt, wo sie gerade benötigt werden und unser Organismus baut aus diesen wieder Proteine zusammen. Auf diese weise können unendlich viele verschiedene Proteine aufgebaut werden. Schlussendlich kommt es viel mehr auf die Aminosäurenvielfalt, als auf die Proteinmenge an.
In welchen pflanzlichen Lebensmitteln sind Proteine enthalten?
- Sprossen
- Getreide
- Nüsse
- Samen
- Bohnen
- Gemüse
- Wildkräuter
Berühmte vegane Sportler
Viele Sportler haben die Vorteile einer veganen Ernährung für sich entdeckt. Hier eine kleine Liste der (für mich) bekanntesten:
- Mike Tyson (Boxer)
- David Haye (Boxer)
- Patrik Baboumian (Kraftsportler und stärkster Mann Deutschlands 2011)
- Jermain Defoe (Fußball)
- Timo Hildebrand (Fußball)
- Lewis Hamilton (Formel 1)
Ein sehr beeindruckendes Beispiel ist für mich Rich Roll, welcher die „Epic Five“ absolviert hat. Das sind fünf Ironman innerhalb von sieben Tagen! Ein Ironman ist ein sportlicher Wettkampf bei dem man 3,86km schwimmt, 180,25km Fahrrad fährt und noch einen Marathon (42km) läuft.
Fazit
Wenn ein Mensch an keiner spezifischen Proteinkrankheit leidet und sich pflanzlich abwechslungsreich ernährt, so kann er keinen Proteinmangel bekommen.
Quellen
Buch: Veganize your Life
Film: What the health
Internet: vebu.de