
Oft wird behauptet, dass Wasser das am besten kontrollierte Lebensmittel ist. Durch die festgelegten Grenzwerte wird schon alles seine Richtigkeit haben. Dieser Aussage wird blindlinks geglaubt und man beschäftigt sich nicht weiter mit der Thematik. Uns wird schon niemand etwas „böses“ wollen. Wenn man sich jedoch tiefgehender mit dieser Materie beschäftigt, dann kommt man zu ganz anderen Schlussfolgerungen. Im Folgenden gehe ich dem ganzen auf den Grund.
Wasserwerke und Mineralwasserhersteller
Sobald Wasserwerke bestimmte Grenzwerte nicht mehr einhalten können beantragen sie Ausnahmegenehmigungen. Zum Beispiel wurde in Schönfeld in der Uckermark eine Ausnahmegenehmigung für Uran erteilt. Statt 10 Mikrogramm wurden 30 Mikrogramm Uran pro Liter erlaubt. Obwohl 10 Milligramm schon gesundheitsgefährdend sind.
Der ehemalige Mineralwasserhersteller Schlemmer Mineralbrunnen GmbH wies in seinem Absatzstärksten Produkt einen erhöhten Barium-Wert auf. Durch eine Ausnahmegenehmigung, die dreimal verlängert wurde, durfte das Unternehmen dieses Produkt weiterhin verkaufen. Erst danach wurden Konsequenzen gezogen und das Unternehmen musste seine Pforten schließen. Nachdem das Unternehmen Insolvenz angemeldet hatte, wurde der Handel informiert das besagte Wasser umgehend aus dem Sortiment zu nehmen. Obwohl es die Jahre davor durch die Ausnahmegenehmigungen verkauft werden durfte.
Beispiel Nitrat
Nitrat ist in seiner natürlichen Form ungefährlich, jedoch kann es im Magensaft zu giftigem Nitrit umgewandelt werden. Es besteht der Verdacht, dass Nitrit Krebs verursachen kann. Der Grenzwert für Nitrat wurde in den letzten Jahren von 25 Milligramm auf 50 Milligramm pro Liter, also um 100%, angehoben.
Pestizide
Marion Schimmelpfennig schreibt in ihrem Buch „Die Mineralwasser- & Getränkemafia“: „Das Bundesamt für Verbraucherschutz muss sich die Frage gefallen lassen, ob es seinem Namen wirklich immer Rechnung trägt. Denn im Zeitraum 2004 bis 2006 nahm das Amt laut einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie Änderungen bei den Grenzwerten von Pestiziden vor: Von 404 Werten wurden 293 Erhöhungen vorgenommen. Im Durchschnitt lag die Anhebung beim 33-fachen des ursprünglichen Grenzwertes. Darunter befanden sich laut Greenpeace auch vier Substanzen, die auch schon zuvor erhöht worden waren“. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Atomunfall Fukushima
2011 wurde nach dem Atomunfall in Fukushima der Grenzwert für Cäsium von 370 Becquerel (Maßeinheit für die Aktivität ionisierender Strahlung) pro Kilogramm auf 1000 Becquerel erhöht. Cäsium ist ein radioaktives Schwermetall. Somit wurden die Unternehmen geschützt, die Lebensmittel von Japan nach Deutschland importieren. Und der Verbraucher bekommt von all dem nichts mit.
Mikrosiemens
Die elektrische Leitfähigkeit des Trinkwassers wird in Mikrosiemens gemessen. Dieser Wert zeigt, welche Menge an gelösten Teilchen im Wasser enthalten ist. Er wird durch eine elektrische Widerstandsmessung ermittelt. Reines Wasser leitet keinen Strom. Je höher der Mikrosiemenswert im Trinkwasser, desto stärker ist das Wasser mit frei schwebenden Teilchen gesättigt. D.h. es enthält viele elektrisch leitfähige Fremdstoffe. Es gibt jedoch auch Stoffe, die keinen Strom leiten, wie z.B. Plastik. Es sind rund 2000 Substanzen bekannt, die im Trinkwasser vorhanden sein können. Davon wird nur ein kleiner Teil in den Wasserwerken überprüft.
Sauberes Wasser hat einen Mikrosiemenswert von unter 80. Die deutsche Trinkwasserverordnung legte den Grenzwert vor der Wende auf 1000 Mikrosiemens fest. 1990 wurde dieser Wert 2000 Mikrosiemens verdoppelt. Im Jahre 2001 wurde der Wert nochmals auf 2500 Mikrosiemens erhöht. Und zu guter Letzt hat die deutsche Trinkwasserverordnung den Mikrosiemens- Grenzwert im Jahre 2010 auf 2790 erhöht.
„Grenzwerte sind also keine Werte, die Sie in jedem Fall schützen oder die ausschließlich für Sie und Ihre Kinder gemacht sind. Es sind politisch ausgehandelte Kompromisse zwischen ökologisch und gesundheitlich Gebotenem, technisch Möglichem, finanziell Tragbarem sowie wirtschaftlich und politisch Vertretbarem“, so Marion Schimmelpfennig.
Ein weiteres Indiz für die These von Marion Schimmelpfennig ist, dass Grenzwerte von Land zu Land unterschiedlich sind. Woran kann das liegen? Sind Menschen in anderen Ländern resistenter gegenüber bestimmten Stoffen?
„Je schlechter das Wasser, umso schlechter der allgemeine Gesundheitszustand. Je besser das Wasser, umso besser der allgemeine Gesundheitszustand.“
Prof. Dr. Louis-Claude Vincent
Wer prüft eigentlich was?
Die WHO prüft immerhin 200 schädliche Stoffe in Wässern. Die Mineral- und Tafelwasser Verordnung ist für die Prüfung von Flaschenwässern zuständig, sie prüfen 16 Stoffe.
Die Trinkwasserverordnung prüft Leitungswasser, sie prüfen 32 Stoffe. Das Wasser wird im Klärwerk getestet, d.h. es kommt in völlig anderer Qualität im Haushalt an. Der Grund liegt in den Rohrsystemen. Diese sind meistens völlig verschmutzt und mit Keimen übersäht. Hier zwei Beispielbilder, wie die Rohre von innen aussehen können:


Es kommt nicht auf die Menge der einzelnen Schadstoffe an, sondern auf die Kombination dieser
Jede Substanz, die wir aufnehmen, kann mit einer anderen aufgenommen Substanz im Körper chemisch reagieren. Kein Mensch weiß welche Langzeitfolgen dies mit sich bringt. Die Wirkung der verschiedenen Stoffe kann sich exponentiell verstärken.
Andreas Kortenkamp von der School of Pharmacy der University of London und seine Forscher veröffentlichten im Jahre 2007 in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives einen Artikel mit der Überschrift (zu Deutsch) „Niedrige Belastung mit unterschiedlichsten Chemikalien: Eine Gefahr für die menschliche Gesundheit?“. Sie sind der Frage nachgegangen, ob mehrere Chemikalien in geringen Dosen, die für sich genommen keine Wirkungen haben, in Kombination zu Gesundheitsrisiken führen können. Mit dem Ergebnis, dass die Kombination verschiedener Chemikalien in geringen Dosen eine negative Wirkung im menschlichen Organismus zeigen. Es kommt also nur darauf an, welche Stoffe gleichzeitig vorhanden sind, egal ob die Konzentration des einzelnen Stoffes keine Wirkung zeigt.
Aus diesem Gesichtspunkt betrachtet macht das Theater um die ganzen Grenzwerte wenig Sinn.
Fazit
Niemand weiß welche Folgen dieser „Giftcocktail“, den wir täglich vorgesetzt bekommen, langfristig in unserem Organismus für Auswirkungen hat. Oder ob sich die Auswirkungen schon bemerkbar machen und wir gar nichts davon mitbekommen bzw. wir es mit dem Wasser, welches wir konsumieren, nicht in Verbindung setzen. Mein eindringlicher Rat: Informiert euch wie ihr euer Wasser aufbereiten könnt, sodass es euch Lebensenergie schenkt und nicht raubt. Das wird kein Wasserwerk für euch übernehmen.
Quellen
Buch:
Die Mineralwasser- & Getränkemafia
Internet:
Wikipedia